In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Dramma Giocoso in zwei Akten von Caterino Tommaso Mazzolà nach einem Libretto von Carlo Goldoni
Premiere: 26. April 2025 / Landestheater
Was wohl geschähe, wenn Frauen und Männer die Rollen tauschten? Aristophanes hat in der
„Frauenvolksversammlung" diese Frage bereits um 392 v. Chr. thematisiert. Hofkomponist Antonio Salieri stellt sie 1875 in seinem Dramma Giocoso „Il mondo alla rovescia" neu und beleuchtet auf überaus humoristische Weise eine zentrale Frage des Geschlechterkampfes – ist sie heute überwunden?
Ort der phantastischen Handlung ist eine unbekannte Insel, auf der europäische Frauen, überdrüssig der Unterdrückung durch Männer, Zuflucht gefunden haben, um endlich die Rollen zu tauschen: Wo sie das Sagen haben, sind die Männer gezwungen, die Hausarbeit zu erledigen und sich der Mode zu widmen. Als die Generala, Anführerin der Frauen – gespielt von einem Buffo-Bass – von einer Seepatrouille zurückkehrt und mit dem Conte und der Marchesa zwei europäische Gefangene mitbringt, die auf einer Insel gefunden wurden, droht die Stimmung bald zu kippen. Während der Conte es genießt, zum Gegenstand der Eifersucht zwischen der reifen Generala und der jungen Colonella zu werden, muss die Marchesa, gewöhnt, von allen umworben zu werden, nun „Soldat" werden.
Carlo Benedetto Cimento, Erster Kapellmeister des Hauses, entdeckte das Werk vor Kurzem in Legnago, der Geburtsstadt Salieris, wieder. Für die Aufführung entsteht eine eigene Fassung der italienischen Rarität. Die Repertoirepflege von Werken Wolfgang Amadeus Mozarts und seiner Zeitgenossen gehört zu den zentralen Spielplanschwerpunkten des Salzburger Landestheaters.
Antonio Salieri (1750–1825) nutzt in seiner 1785 am Burgtheater in Wien uraufgeführten Oper „Il mondo alla rovescia" Musik und Dialoge, um die Absurdität dieser verdrehten Welt darzustellen und gleichzeitig sowohl zum Lachen als auch zum Reflektieren unserer eigenen Welt anzuregen.
Alexandra Liedtke arbeitet als Regisseurin für das Schauspiel und die Oper gleichermaßen. Ihre Inszenierungen entstanden u. a. für die Wiener Staatsoper, das Theater in der Josefstadt, das Theater Kiel und das Staatstheater Karlsruhe.
© Salzburger Landestheater